“Book Descriptions: In St. Jago, der Hauptstadt des Königreichs Chili, stand gerade in dem Augenblicke der groben Erderschütterung vom Jahre 1647, bei welcher viele tausend Menschen ihren Untergang fanden, ein junger, auf ein Verbrechen angeklagter Spanier, namens Jeronimo Rugera, an einem Pfeiler des Gefängnisses, in welches man ihn eingesperrt hatte, und wollte sich erhenken..." Bereits mit diesem Satz, dem ersten Satz der 1807 veröffentlichten Novelle, katapultiert Kleist den Leser in medias res. Das tragische Geschick des jungen Mannes Jeronimo, der verbotener Weise die schöne Adlige Josephe liebt, ist hier allerdings noch nicht auf seinem fatalen Höhepunkt angelangt. Und auch Josephe, die in diesem Moment hingerichtet werden soll, wird dank des Erdbebens noch einmal verschont. Die Naturkatastrophe kommt den Liebenden zur Hilfe und vereitelt ihren Tod. Doch es bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit...
Als eine der frühesten Erzählungen Heinrich von Kleists (1777—1811) erschien die Novelle 1807 zunächst als "Jeronimo und Josephe. Eine Scene aus dem Erdbeben zu Chili vom Jahr 1647" in Cottas "Morgenblatt für gebildete Stände"; eine redigierte Fassung wurde 1810 unter dem Titel "Das Erdbeben in Chili" im ersten Band der "Erzählungen" veröffentlicht. Behandelt wird das Phänomen eines Erdbebens in St. Jago im Jahre 1647 neben der Liebesgeschichte des spanischen Hauslehrers Jeromino und Josephe, der Tochter eines angesehenen Edelmannes.” DRIVE